STREAM am 31.05.2021, 19:00h
Das diesjährige Preisträgerkonzert für Solo-Komposition verbindet unter dem Titel Dialog#Labor die drei Festivalensembles 2021 – das AsianArt Ensemble, ensemble via nova und MIET+ – miteinander. Aus jedem der drei Ensembles wurde ein Interpret ausgewählt, für den die Wettbewerbskandidaten neue Werke komponieren sollten. Die Jury bestehend aus den InterpretenInnen Wu Wei (Sheng), Moritz Schneidewendt (Klarinette), Maria Löschner (Akkordeon) sowie Marta Kowalczuk (Vorstand via nova e.V.), Johannes K. Hildebrandt (Vorstand via nova e.V.) und Helmut Zapf (Komponist, Randspiele Zepernick) wählte aus 23 internationalen Einsendungen vier FinalistInnen aus.
Diese sind:
Snezana Nesic
Equilibrion
für Akkordeon solo
Christoph Baumgarten
Wie Rauch von weißen Apfelbäumen
für Akkordeon solo
Mehran Sherkat Naderi
Hoffnung
für Klarinette solo
Jongsung OH
Rota Vitae
für Sheng solo
Diese wurden nach Weimar eingeladen, mit den Interpreten zu proben. In einem internen Juryvorspiel am 24.5. werden die Preise durch die Jury vergeben.
Außerdem erklingen weitere Werke im Preisträgerkonzert von Susanne Stelzenbach, Gabriel Iranyi und Giordano Bruno do Nascimento:
Susanne Stelzenbach
und der Boden bewegte sich (UA, 2021)
für Klarinette und Akkordeon
Gabriel Iranyi
Anamorphosen IV (UA, 2021)
für Sheng und Klarinette
Giordano Bruno do Nascimento
Lehrbuch der Physiognomik (UA, 2021)
für Sheng und Akkordeon
Snežana Nešić ist eine Komponistin, Akkordeonistin und Dirigentin mit Wohnsitz in Hannover. Sie studierte an der Musikhochschule »P.I. Tschaikowsky« in Kiew und an der HMTM Hannover (Komposition bei Prof. Johannes Schöllhorn, Akkordeon bei Prof. Elsbeth Moser). Sie war zudem Gastprofessorin für Komposition an der Universität Skopje und Dozentin für Gegenwartsmusik an der HMT Leipzig. Snežana Nešić gewann zahlreiche Preise als Komponistin und Interpretin, darunter auch den ersten Preis des Molinari Quartet -Kompositionswettbewerbs und den Award des „Oper’Actuel – Work in Progress“ der Opera Company Chants Libres. Kompositionsaufträge erhielt sie u.a. vom Gewandhaus Leipzig, dem NDR Fernsehen, dem Staatstheater Hannover und der Kammeroper Köln. Ihre Kompositionen wurden auch im Rahmen von Festivals, wie der Biennale Salzburg und der Musik der Jahrhunderte Stuttgart aufgeführt. Sie hatte Residenzen als Komponistin u.a. an der Deutschen Akademie Rom, im Deutschen Studienzentrum Venedig, in Montréal und im Wilhelm-Kempff Haus in Positano. Aktuelle Kompositionsaufträge erhielt sie beispielsweise vom Ensemble Contemporain de Montréal und Quatuor Quasar. Sie ist auch künstlerische Leiterin des Ensembles ur.werk und arbeitete als Interpretin mit zahlreichen Orchestern und Ensembles bzw. wirkte bei zahlreicher Uraufführungen und Produktionen mit.
2021-24 wird sie als künstlerische Leiterin des Programms für Nachwuchskomponisten im Rahmen der Musik21Niedersachsen tätig sein.
Jongsung OH wurde 1987 in Seoul, Südkorea, geboren. Er studierte von 2011-2018 an der Seoul National University bei Uzong CHOE. Von 2014 bis 2016 hat er sich in der Militärkapelle zum Dienst verpflichtet. Er hat an den Meisterkursen von Peter Eötvös, Unsuk Chin und York Höller teilgenommen. 2017 wurde er als hervorragender Student ausgewählt und hat an „Seoul Philharmonic Orchestra Reading Section”(Dir. Pascal Rophé) teilgenommen. In “IL-SHIN PRISM Concert Series” wurde 2018 sein Stück von Dir. Simeon Pironkoff gespielt. Er erhielt 2019 den ersten Preis des 7. Internationalen Molinari Quartetts Kompositionswettbewerbes und studiert seitdem bei Michael Obst an der HfM FRANZ LISZT in Weimar.
Mehran Sherkat Naderi
Geboren 1986 in Esfahan/Iran studierte er erst Komposition bei Jörg Birkenkötter sowie Elektronische Komposition bei Kilian Schwoon in Bremen und anschließend studierte er Komposition bei Johannes Schöllhorn in Freiburg. Seine Zusammenarbeit erfolgte unter anderem mit dem Ensemble Recherche, Trio Catch, dem Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte und dem Bremer Schlagzeugensemble. Seine Musik wird in Deutschland und im Ausland gespielt, u.a. beim Festival für Elektronische Musik des Giovanni Battista Martini Konservatoriums Bologna/Italien, im Rahmen einer Konzertreihe in Argentinien, beim Festival “Ultraschall” Berlin, beim Hans-Joachim Hespos Festival für Neue Musik und im Rahmen der “Konzertreihe 2015” im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Im Jahr 2013 wurde Sherkat Naderi DAAD Preisträger der Hfk Bremen und 2016 erhielt er den Bremer Komponistenpreis vom Landesmusikrat Bremen. Von 2019 bis Juli 2020 war er Stipendiat der Dr.-Leo-Ricker-Stiftung und der Adelhausenstiftung. Das elektronische Stück „Ich trenne mich von mir“ wurde im April 2016 von EDITION DEGEM veröffentlicht. 2018 wurde das Stück „Sieh dich in meinem inneren Spiegel“ für Schlagzeug-Quartett bei Edition Gravis in der Reihe zeitgenössische Musik für Schlagzeug, herausgegeben von Olaf Tzschoppe, veröffentlicht. Ebenfalls wurde im Jahr 2020 das Stück für Orchester und Sopran-Solo „Seit er im Grabe liegt“ für die aktuelle CD- Aufnahme vom Jugendsinfonieorchester Bremer-Mitte ausgewählt. Mehran Sherkat Naderi wohnt in Hamburg und er arbeitet als Dozent an der JMS Hamburg und freiberuflicher Komponist.
Wu Wei – Sheng
Wu Wei, Sheng Virtuose, geboren in China. Nach seinem Studium am Musik-Konservatorium Shanghai hatte er erste Erfolge als Solist des Orchesters für chinesische klassische Musik in Shanghai, bevor er 1995 durch ein DAAD-Stipendium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ nach Berlin kam. 2013 ist er als Professor am Shanghai Musik Konservatorium tätig. WU Wei überzeugt mit sprühender Energie und einzigartiger Begabung. Als Avantgardist verbindet er die chinesische Tradition mit zeitgenössischen Schaffen und verwandelt sie in lebendige Musik unserer Zeit. Wu Wei gewann viele internationale Preise, darunter deutschen Welt-Musikpries „Musica Vitale” und “Globale RUTH”, Deutsche Schallkritik, “Herald Angel Award 2011” beim Edinburgh International Festival. Die CD “Unsuk Chin’s 3 Concertos”, in der er Sheng Concerto bei Deutscher Grammophon mit dem Seoul Philharmonic Orchestra unter Myung-Whun Chung aufnahm, gewann “BBC Music Magazine Award 2015 ” und „International Classic Music Award 2015“. the “best Soloist of Classic Chinese Music Award“ in 2017 usw.
Maria Löschner – Akkordeon
Maria Löschner wurde 1990 in Sömmerda geboren. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar bei Prof. Claudia Buder, an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Ivan Koval und an der Sibelius Akademie in Helsinki bei Prof. Matti Rantanen. Hervor gingen zwei Diplome und ein hervorragender Masterabschluss in Neuer Musik. Seither ist sie pädagogisch tätig, ist Gründungsmitglied des Neue Musik – Ensembles MIET+ (Weimar) und des Duos mariamagdalena und konzertiert im In- und Ausland.
Moritz Schneidewendt – Klarienette
Meine besondere Leidenschaft gilt der zeitgenössischen Musik. Als vielseitig interessierter Klarinettist arbeite ich sowohl als Interpret als auch als kreativ Schaffender. Dabei bewege ich mich ständig an der Grenze zwischen Handwerk und Kunst und hinterfrage die traditionellen Rollenverteilungen im Kunstbetrieb. Überzeugt davon, dass zeitgenössische Musik auch einen zeitgemäβen Rahmen braucht, liegt mir daran, veraltete Strukturen der Musikbranche zu erneuern. Da kreativ-künstlerische Arbeit und Erneuerung nicht nur Aufgabe etablierter Institutionen ist, entwickle und verwirkliche ich eigene Konzepte und Formate. Ein Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit liegt dabei auf interdisziplinären Prozessen und kollaborativen Projekten sowie der Ensemblearbeit. Nach meinen mit Auszeichnung abgeschlossenen Studien bei den Professoren Manfred Lindner und Thorsten Johanns (Würzburg; Weimar) habe ich mich bei der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA 2017/’18) spezialisiert. Weitere prägende Impulse gaben die Klarinettist*innen Ralf Manno, Martin Spangenberg, Reto Bieri, Andreas Langenbuch, Nina Janßen-Deinzer und Ernesto Molinari. In enger Zusammenarbeit mit jungen Komponist*innen, als Gast namhafter Ensembles sowie als Solist, habe ich die Möglichkeit bei zahlreichen Uraufführungen mitzuwirken und konzertiere regelmäßig auf Festivals im In- und Ausland.
Konzerte führten mich unter anderem auf das Diaghilev-Festival nach Perm (Russland), das London Ear Festival, zu den Wittener Tagen für neue Kammermusik, die Gaudeamus Musikweek, zum Impuls Festival (Sachsen Anhalt/ Berlin), auf die ilSuono Contemporary Music Week (Italien) und zum NeoArte Festival Danzig.
2019 wurde ich als Stipendiat der Bauhaus-Stiftung Dessau im Rahmen eines Residenzprogrammes gefördert und entwickelte einen künstlerischen Beitrag zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum sowie für das Kurt-Weill-Fest.
Das Projekt Dialog#Labor wird besonders unterstützt von: